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Foto: Lachendes Baby liegt auf dem Bauch und wird vom Kinderarzt mit dem Stethoskop abgehört
Oksana Kuzmina / Shutterstock.com

Gesundheit des Babys – Kinderkrankheiten erkennen

Ihr Kind ist da. Sie dürfen es endlich voller Stolz in seinem Zuhause willkommen heißen. Es ist hilfreich zu wissen, was Sie in den ersten Lebensmonaten vorbeugend unternehmen können, damit sich Ihr Kleines prächtig entwickelt und wie Sie am besten handeln, sollten sich doch einmal "Wehwehchen" ankündigen.

Ist mein Baby schutzlos?

Der Nestschutz durch die Muttermilch schützt vor vielen Erregern

Babys sind nicht völlig ungeschützt was ihre Abwehr von unterschiedlichen Krankheitserregern betrifft. Schließlich genießt das Kind in der Regel in den ersten drei bis sechs Monaten den sogenannten Nestschutz. Aufgrund des Stillens ist das Kind durch die in der Muttermilch enthaltenen Antikörper vor vielen Erregern gut geschützt. Klar ist aber auch, dass der Nestschutz nur gegen Krankheiten wirkt, die die Mutter bereits hatte oder gegen die sie geimpft ist.

Hier finden Sie weitere Informationen über das Stillen.

Das Baby ist aber auch ein durchaus empfindliches und schutzbedürftiges Wesen, dessen Immunsystem sich zunächst Schritt für Schritt aufbauen muss. Damit das geschehen kann, muss das Immunsystem des Kindes zweifelsohne leider auch "Bekanntschaft" machen mit den eher ungebetenen Gästen: den Krankheitserregern. Das heißt, dass Ihr Kind die eine oder andere Krankheit bewältigen muss, damit ein funktionierendes Abwehrsystem entwickelt werden kann.
 

Was können Sie für die Gesundheit ihres Babys vorbeugend tun?

Damit Ihr Baby gesund und munter heranwächst und sich nach und nach zu einem richtigen Wonneproppen entwickelt, liegt in weiten Teilen auch in Ihrem Ermessen.
Dazu gehören natürlich

  • eine ausgewogene Ernährung
  • eine vernünftige Körperpflege/Hygiene
  • Anregungen, die seinem Alter entsprechen und
  • genügend Zuwendung und elterliche Liebe.

Hier finden Sie mehr Informationen: 

Stillen Sie solange wie möglich, d.h. mindestens sechs volle Monate. Solange Sie Ihr Baby stillen, ist es für alle umherschwirrenden Erreger in seiner Umgebung bestens gerüstet. Zudem senkt das Stillen das Entstehen von Allergien.
Hier finden Sie weitere Informationen über das Stillen.
Lesen Sie hier wichtige Informationen über Allergien und Asthma.

Nehmen Sie unbedingt alle Früherkennungsuntersuchungen wahr.
Mehr zu "Früherkennungsuntersuchungen."
 

Kinder sollten täglich – egal, was für Wetter ist – mindestens ein bis zwei Stunden an die frische Luft. Eltern sollten aber darauf achten, dass sie sich mit ihren Kindern nicht nur im Stadtverkehr, sondern regelmäßig auch in der freien Natur aufhalten.

Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Baby in der Rückenlage schlafen legen und es richtig betten (Schlaf). Fragen Sie im Zweifelsfall Ihre Kinderärztin oder Ihren Kinderarzt.
Mehr zu Schlaf bei Babys.

Vermeiden Sie es, in der Wohnung oder in der Nähe Ihres Kindes zu rauchen und schützen sie es grundsätzlich vor den Gefahren des Passivrauchens.

Mehr zu  Auswirkungen des Passivrauchens

Achten Sie auch auf die Ozonwarnungen und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, vor allem in der Mittagszeit. Die Babyhaut ist sehr empfindlich, und hohe Ozonwerte machen das Kind anfälliger für Infektionen der Atemwege und auch für Allergien.

Beachten Sie weiterhin, dass die Welt nicht keimfrei ist und dass sich Ihr Kleines daran gewöhnen muss. Es muss lernen, mit "normalen" Keimen fertig zu werden. Sollte allerdings eine Veranlagung des Kindes für Hausstaubmilbenallergie vorliegen, sollte die Staubentwicklung durch entsprechende Maßnahmen so weit wie möglich gering gehalten werden.

Bedenken Sie, dass Sie ihre Kinder bereits im ersten Lebensjahr gegen bestimmte Krankheiten impfen können und dass bestimmte Impfungen dringend empfohlen werden. Da es hierzu jedoch – auch in der Fachwelt – unterschiedliche Meinungen gibt, sollten Sie sich unbedingt eingehend informieren, bevor Sie sich für eine Impfung entscheiden.
Mehr zu Impfen.
 

Wird Ihr Kind zunehmend mobiler und erkundet seine Umwelt mit all seinen Sinnen, ist es anzuraten, dass direkte und zugängliche Umfeld des Kindes entsprechend zu gestalten, so dass es sich nicht verletzen oder schädigen kann (Sicherheit).
Mehr zur Sicherheit.
 

Informationen aus "zweiter Hand", in Form von Ratgebern oder Tipps von Bezugspersonen, sind in keiner Weise ein Ersatz für das Aufsuchen einer Ärztin oder eines Arztes, können aber als Unterstützung dienen.

Wie erkenne ich, dass mein Baby krank ist? 

Babys sind noch nicht in der Lage, sich mitzuteilen. Anfangs ist es schwierig, das Schreien des Kindes richtig zu deuten und somit zu wissen: Möchte es beispielsweise nur ein Fläschchen, im Arm gehalten werden oder hat es ernsthafte Beschwerden? Daher ist es besonders wichtig, alle Anzeichen einer möglichen Erkrankung wahrzunehmen. Mehr zu Schreibabys.

Gehen Sie in jedem Fall zu einer Ärztin oder einem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, irgendetwas stimmt nicht mit Ihrem Kind. Verlassen Sie sich auf Ihr Gefühl. Dies gilt einerseits genauso für durchwegs übliche und zunächst harmlos wirkende Symptome wie für andere Auffälligkeiten. Kein Arzt wird es Ihnen übelnehmen, wenn Sie ihn aufsuchen, auch wenn es letztendlich keinen ernsthaften Grund zur Sorge gegeben hat. Gehen Sie lieber einmal mehr zum Arzt als zu wenig.
 

Was sollte ich beachten, wenn mein Baby krank ist?

Sollte Ihr Baby erkranken, ist es wichtig, dass die Ursache so schnell wie möglich erkannt und die Krankheit behandelt wird. Auch hier sollten Sie lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zu einer Ärztin oder zu einem Arzt gehen. Vermeiden Sie stets, Ihr Kind auf eigene Faust zu behandeln und mit Medikamenten (zum Beispiel aus der Hausapotheke) zu versorgen, wenn es nicht der ausdrückliche Rat eines Arztes war. Informationen aus "zweiter Hand" (Ratschläge aus Medien, von anderen Eltern, von Verwandten) sind kein Ersatz für ärztliche Beratung oder Behandlung. Dennoch können sie als Unterstützung dienen. Denn es gibt Sicherheit zu wissen, wie Krankheiten verlaufen und was gegen sie getan werden kann.

Grundsätzlich sollte das Baby in jedem Fall viel trinken. Es hat von Natur aus einen viel höheren Flüssigkeitsbedarf als Erwachsene. Und gerade wenn es krank ist, ist trinken viel wichtiger als essen. Oftmals haben die Kleinen weniger bis gar keinen Hunger, wenn sie krank sind. Der Körper kämpft mit den Erregern und hat für die Verdauung nicht viel Kraft übrig. Für ein paar Tage ist das kein Problem. Bei andauernder Nahrungsverweigerung sollten Sie jedoch auf jeden Fall einen Arzt zu Rate ziehen.
Zudem braucht das Kind in dieser Zeit besonders viel Nähe und Geborgenheit. Es wird mehr quengeln als sonst. Seien Sie am besten rund um die Uhr für Ihr Kleines da. So wird es neben der ärztlichen Versorgung am schnellsten wieder gesund.

Hier finden Sie Informationen:

Was sind die häufigsten Krankheiten und "Wehwehchen"? 

Für Eltern ist es besonders schlimm mit anzusehen, wenn Ihre Kinder leiden. Aber wie soeben erwähnt, ist das Kranksein bei Kindern etwas ganz Normales und erforderlich für ihre Entwicklung. Die üblichen Wehwehchen und Krankheiten im ersten Lebensjahr sind vor allem:

  • Windeldermatitis: Hierzu zählen einmal der wunde Po (Hautentzündung im Windelbereich mit unterschiedlichen Ausprägungen) in Folge von zu saurem oder scharfem Urin sowie von zu häufigem Stuhlgang, und der Windel-Soor (Pilzbefall vorwiegend im Windelbereich), hervorgerufen durch Keime aufgrund mangelnder Hygiene in Kombination mit der ungenügenden kindlichen Immunabwehr.
  • Fieber ohne erkennbaren Grund, der Fieberkrampf (epileptische Gelegenheitsanfälle mit raschem Temperaturanstieg) und das Dreitagefieber (Fieber über mehrere Tage hinweg ohne weitere Krankheitssymptome).
  • Verstopfung, Durchfall und Erbrechen, Blähungen, Dreimonatskolik.
  • Husten, insbesondere Keuchhusten und Schnupfen.
  • Schmerzen im Bereich des Kiefers und gerötete Wangen aufgrund des ersten Zahnens ca. ab dem sechsten Monat.

Sollten hingegen Auffälligkeiten wie beispielsweise ungewöhnliche Müdigkeit, Quengelei oder Apathie auftreten, sollten Sie unter allen Umständen eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, um mögliche Ursachen zu untersuchen.